GlobalSocial-network e.V. unterstützt Frauen in Afghanistan
In Afghanistan arbeiten wir mit großem Erfolg zusammen mit dem Verein Afghanische Kinderhilfe e.V., der trotz aller Schwierigkeiten weiterhin Bildung, insbesondere für Mädchen und junge Frauen, organisiert. Wir unterstützen die Ausbildung von Schneiderinnen, beispielsweise mit Lernlaptops von Labdoo, und stellen den jungen Frauen Nähmaschinen bereit.
Die Probleme und Herausforderungen von Frauen und Mädchen in Afghanistan unter den Taliban
1. Die Situation, in der wir hier in Kabul und in anderen Provinzen Afghanistans leben. Das Verhalten der Taliban hat sich überhaupt nicht geändert. Ich war Zeuge, wie eine Frau in Kota-e-Sangri Bazar von Taliban wegen ihrer Kleidung geschlagen wurde.
2. Ich bin eine Frau und habe in einem öffentlichen Badehaus für Frauen gearbeitet. Ich habe meinen Job verloren und viele andere auch, und jetzt sind wir arbeitslos und stehen vor Armut und Herausforderungen. Jetzt gibt es keine Arbeit mehr für Frauen und die Taliban lassen uns nicht mehr arbeiten, also habe ich mir überlegt, auszuwandern und das Land zu verlassen.
3. Seit die Taliban Schulen, Universitäten und andere Frauenclubs und -gemeinschaften geschlossen haben, stehen wir unter großem Druck und haben geistige und seelische Probleme. Die Taliban haben auch viele Mädchen in Sportvereinen geschlagen.
4. Eine Frau, die Bäckerin war und Brot für die Menschen gebacken hat und damit Geld verdient hat, hat ihr Leben lang gearbeitet, aber die Taliban haben ihre Bäckerei geschlossen.
5. Eine Frau mit Diabetes ging morgens spazieren, die Taliban schlugen sie und sagten, dass man morgens nicht ohne Mahram kommen darf.
6. Die Frau, die Tränen in den Augen hatte, drückte ihren Schmerz darüber aus, dass in der gegenwärtigen Situation Mädchen zur Heirat gezwungen werden, obwohl sie ihr gesetzliches Alter noch nicht erreicht haben, und dass sie aufgrund der vielen Grausamkeiten sogar getötet werden, und diese Zahlen haben in der gegenwärtigen Situation ihren Höhepunkt erreicht.
7. Ich bin eine ältere Dame, die durch die Ankunft der Taliban ihre Arbeit verloren hat und gleich in der Gruppe der Überzeugungstäter war. Ich habe ein hartes Leben hinter mir, weil ich keine Rente bekommen habe, kann ich nicht arbeiten und frage mich, wie ich mein Leben verbringen soll.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Mädchen und Frauen in Afghanistan mit vielen Herausforderungen konfrontiert und weit von all ihren Rechten, wie Freiheit, Bildung, Versammlungsteilnahme, Arbeit und Sicherheit, entfernt sind. „Wir appellieren an die internationale Gemeinschaft, uns zu unterstützen und die schlechte Situation von Mädchen und Frauen in unserem Land nicht zu ignorieren, sondern in den Fokus zu rücken, um erneuten Gewalttaten vorzubeugen, wie sie vor 20 Jahren auftraten.“
Christian Uthe
Werkhaus Beulwitz
Saalfeld
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Folgende ausgewählte Worte sind Ergebnisse unserer Gespräche mit Frauen in Afghanistan, die Anfang des Jahres 2023 ihre traurige Situation beschreiben. Eine Situation, die es nicht geben müsste, wenn Frieden, Rechtsstaatlichkeit und starke Institutionen im Sinne des SDG 16 die Normalität wären. „…zuerst wollen wir Frieden - zusammen mit der Freiheit“.
Geben wir diesen Frauen, dieser Not eine Stimme mit dem Song! Das ist unser Wunsch.
Naim Ziayee, Vorsitzender der Afghanischen Kinderhilfe Deutschland e.V.
www.akhd.de
Angesichts der bedrückenden Nachrichten aus Afghanistan kann man sich ziemlich hilflos fühlen. Aber kleine, konkrete Maßnahmen können wieder Mut machen: Wir sind sehr froh, dass wir unser Schulungs-Angebot demnächst erweitern können. Denn der Bedarf an Bildung ist riesig in Afghanistan.
Die Afghanische Kinderhilfe Deutschland e.V. hilft Kindern in Afghanistan mit mittlerweile 3 Kliniken und einer berufsbegleitenden Schule für Mädchen im Großraum Kabul. Ein kleiner Beitrag für ein großes Ziel: eine bessere Zukunft für Kinder in Afghanistan. Eine Klinik und die Schule werden von einer Frau geleitet. Und es gibt auch gute zwischen den vielen Sorgen machenden Nachrichten: Nach Verhandlungen mit Behörden konnte unsere Mädchenschule in Dogh Abad nach fünfmonatiger Schließung wieder öffnen. Die Lehrerinnen kehren zurück, um den Unterricht fortzusetzen, und die Mädchen können wieder lernen.